Superfood Kakao - Warum Kakao so gesund ist

Wie kann eine so gesunde Substanz, mit solch fantastischer Wirkung, in unseren Breitengraden dermaßen unbekannt sein?

Frage ich mich und trinke einen weiteren Schluck dieser samtigen, köstlichen, heilenden und cremigen Flüssigkeit. Noch immer fristet Kakao ein Schattendasein neben Tee und Kaffee.

Völlig zu Unrecht, denn das braune Gold wird nicht ohne Grund als „Speise der Götter“ bezeichnet und gilt als Superfood. Schon die Maya und Azteken nutzen Kakao als Medizin. Kakao ist ein wahrer Allrounder an guten Komponenten, er schmeckt fantastisch, ist gesund, macht fit, wach und glücklich! Hier erfährst du, warum Kakao gesund und eine Wunderpflanze ist.

Kakao hilft bei hohem Blutdruck & enthält zahlreiche Antioxidantien

Kakao enthält zahlreiche Antioxidanten, die lebenswichtig sind. Besonders reich ist Kakao an dem antioxidativen sekundären Pflanzenstoff Flavanol, der zur Untergruppe der Polyphenole gehört. Flavanole senken den Blutdruck und sollen das Risiko von Alzheimer verringern.

Diese Antioxidantien bekämpfen außerdem die freien Radikale im Körper und schützen unsere Körperzellen vor Schäden und frühzeitiger Alterung. Sie senken zusätzlich den Cholesterinspiegel, schützen vor Arterienverkalkung und können das Schlaganfall- und Krebsrisiko senken. Außerdem wirken sie der Bildung unliebsamer Fettpölsterchen entgegen.

Kakao enthält diese Flavanole in hoher Konzentration. Genau gesagt enthält er sogar mehr Flavanole als alle anderen Lebensmittel. Nicht einmal die als antioxidativ bekannten Blaubeeren, grüner Tee oder Matcha Tee können da mithalten.

Achtung: Wenn du deinen Kakao mit Kuhmilch und Zucker trinkst, dann verlieren die Antioxidanten ihre Wirkung. Durch die Bestandteile der Milch wird die Aufnahme dieser wichtigen Nährstoffe blockiert. Am besten genießt du den Kakao in Wasser aufgelöst oder in zuckerfreier Pflanzenmilch, wie Hafermilch.

Kakao ist reich an Magnesium & macht dich wach & fit

Kakao zählt zur weltweit höchsten pflanzlichen Magnesiumquelle. Als wichtiger Energielieferant unterstützt Magnesium den Knochenaufbau und unsere Muskeln.

Unser Herzmuskel freut sich ganz besonders darüber, denn Magnesium fördert nachweislich die Herzgesundheit. Durch den besonders hohen Magnesiumanteil in Kakao wird zusätzlich der Stoffwechsel reguliert und die Gehirnleistung erhöht.

Kakao ist nicht nur gesund. Er macht dich auch wach und fit. Das im Kakao enthaltene Theobromin wirkt ähnlich wie Koffein, jedoch milder und langanhaltender und hilft dir, wenn du dich müde und antriebslos fühlst. Darüber hinaus wirkt sich das Magnesium krampflösend und entspannend aus, was besonders für Frauen während ihrer Periode ein großer Bonus ist.

Kakao ist reich an Calcium

Auch der hohe Calciumgehalt in Kakao, macht diesen zu einem wahren Superfood. Unser Körper benötigt Calcium für den Aufbau von Knochen, für unsere Zähne und Nägel. In 100 g rohem Kakao befinden sich bereits 160 mg Calcium, in der gleichen Menge Milch hingegen nur 125 mg.

Deine Muskulatur braucht Calcium genauso wie dein Nervensystem. Auch die Blutgerinnung ist von der richtigen Menge Calcium abhängig.

Nicht zuletzt ist Kakao ein wahrer Energielieferant. Für den extra Energieschub empfehlen wir dir eine Tasse von unserem Tabasqueño Kakao aus dem nachhaltigen Selva-Zoque Projekt.

Kakao ist reich an Eisen

Neben Calcium steckt auch jede Menge Eisen in gutem Kakao. Mit 7,3 mg Eisen pro 100 g enthält Kakao sogar weit mehr Eisen, als Spinat, oder als Rind- oder Lammfleisch. Das Spurenelement ist zuständig für die Bildung von roten Blutkörperchen und sorgt für einen besseren Sauerstofftransport im Körper, macht wach und klar.

Tipp: Am besten entfaltet sich die Wirkung von Eisen kombiniert mit Vitamin C. Müsli mit gecrashtem Kakao und frischer Kiwi oder Orangen ist eine fantastische Idee. 

Kakao enthält viele ungesättigte Fettsäuren

Kakao enthält viele wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Und diese Fette sind nicht etwa schlecht, nein, denn unser Körper braucht sie um zu funktionieren! Besonders die Ölsäure ist in rohem Kakao vermehrt enthalten und sorgen für eine deine Herzgesundheit.

Achtung: Um seine volle gesundheitliche Wirkung zu entfalten darf der Kakao nicht über 42 Grad erhitzt werden, sonst können die vielen wertvollen Inhaltsstoffe im Kakao verloren gehen. Lass ihn stattdessen langsam in der warmen Flüssigkeit schmelzen und nutze einen Molinillo, um ihn cremig und schaumig zu schlagen.

Kakao macht glücklich

Kakao enthält den körpereigene Botenstoffe Tryptophan, der ähnlich wie Seratonin ein Glückshormon ist. Dadurch schenkt dir Kakao ein tiefes Wohlempfinden, zaubert dir Schmetterlinge in den Bauch und macht dich einfach von Innen nach Außen glücklich und zufrieden.


Kakao und die Umwelt – so wird Kakao angebaut

Kakao ist ein ganz besonderes Genussmittel und geschmacklich etwa so vielfältig nuanciert wie Wein. Seine Herkunft und Anbaumethode hat einen enormen Einfluss auf die Qualität des Kakaos und seinen Geschmack. Ich nehme dich mit in die tropische Heimat des Kakao. Erfahre, woher Kakao kommt, wie verantwortungsbewusster Kakaoanbau aussieht und worauf du beim Kauf von Kakao unbedingt achten solltest.

So funktioniert Kakaoanbau - komm mit auf eine Kakaoplantage!

Der Kakaobaum ist sehr wählerisch was seinen Standort angeht. Er gedeiht nur unter sehr besonderen klimatischen Bedingungen. Als Schattenpflanze fühlt er sich im feuchten, warmen Klima des tropischen Regenwaldes besonders wohl und liebt es, in der unteren Baumschicht im Schatten von anderen Pflanzen und Bäumen zu wachsen. Obwohl der Großteil des Kakaoanbaus heutzutage in Westafrika und Indonesien stattfindet, stammt Kakao ursprünglich aus Lateinamerika. Hier erfährst du mehr über seine Herkunft und was hochwertigen Kakao ausmacht.

Welche Anbaumethoden gibt es für Kakao?

Der Anbau von Kakao unterscheidet sich stark, je nach Standort/ Lage und Besitzverhältnissen. Im Allgemeinen unterscheiden wir zwischen konventionellem und biologischem Anbau. Die Kakaoernteerträge können dabei je nach Anbaumethode sehr unterschiedlich ausfallen.

Der Kakaoertrag pro Hektar hängt aber generell nicht nur von der Anbaumethode ab, sondern auch von weiteren Faktoren: Das Wetter, die Kakaosorte, die Größe der Anbaufläche, das Alter der Bäume, die Bodenbeschaffenheit u.v.m. beeinflussen den Ertrag.

Ich möchte dir im Folgenden 3 mögliche Anbaumethoden genauer vorstellen.

Anbau in Monokultur

Beim Kakaoanbau in Monokulturen werden ausschließlich Kakaobäume angepflanzt. Dabei stehen die Bäume eng auf riesigen Plantagen, die bis zu 430 ha groß sein können. Durch die große Nähe der Bäume zueinander und den fehlenden Ausgleich durch andere Pflanzen, breiten sich Schädlinge und Krankheiten schneller und leichter aus – der Einsatz von Pestiziden ist notwendig. Solche Großplantagen findet man hauptsächlich in Indonesien und Malaysia. Aber auch in Trinidad, Ecuador und Brasilien erfolgt Kakaoanbau in Monokulturen.

Pestizide schaden den Böden

Darüber hinaus werden bei dem Anbau in Monokulturen die Böden sehr stark einseitig belastet, was eine starke Düngung notwendig macht. Die Chemikalien, die auf den Plantagen verwendet werden, gelangen in die Böden und das Grundwasser. Dies wirkt sich auf die Umwelt und Gesundheit der Menschen und Tiere vor Ort aus.

Dieser Anbau ist zudem sehr wasserintensiv. Die fehlenden Schattenbäume werden durch Netze ersetzt. Das erschwert den Zugang für Tiere zusätzlich, was weniger Artenvielfalt auf den Plantagen zur Folge hat. Nach ca. 25 Jahren werden alte Bäume durch junge Bäume ersetzt, um einen kontinuierlich hohen Ertrag zu gewährleisten. Der Kakaoertrag in diesen Anbauformen ist sehr hoch (bis zu 3.000 kg/ha) und anders, als bei anderen Anbaumethoden, werden durch manuelle Bestäubung die höchsten Ernteerträge erzielt.

Der Anbau in Monokulturen wirkt sich ebenso auf den Geschmack des Kakao aus. Die Bäume stehen unter großem Stress, schon allein, weil sie so eng gepflanzt werden. Der Kakao schmeckt als Folge oft bitter und sauer.

Anbau in einfacher Mischkultur unter Schattenpflanzen

Wird der Kakao in einer Mischkultur angebaut, darf er sich mehr Platz mit einer anderen Schattenpflanzenart teilen. Das reduziert den Stress der Kakaopflanze und sie sind weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Als Schattenpflanze wählen die Kleinbauern oft eine andere Nutzpflanze, wie Bananenstauden. Diese stickstoffbindenden Baumarten bringen den Bauern zusätzliche Erträge oder Nahrungsmittel zum Eigenbedarf ein. Hier wird biologischer Kakaoanbau möglich, denn der Anbau mit Schattenpflanzen funktioniert ohne den Einsatz von Pestiziden. Bei dieser Anbaumethode können nur niedrige bis mittlere Kakaoerträge erreicht werden (etwa 200-1.000kg/ha).

Anbau in Agroforstsystemen – eine Hoffnung für den Regenwald

Beim Anbau in naturnahen Agroforstsystemen, wie bei unserem Tabasqueño Kakao, wird Kakao zusammen mit einer Vielzahl verschiedener Schattenbäumen angebaut. Bananenstauden und andere Nutzpflanzen werden gemeinsam angebaut – darunter Vanille, Piment und Zimt.

Die dadurch geschaffene Strukturvielfalt simuliert einen natürlichen Regenwald und bietet Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten. Durch die Vegetation ist der Boden besser vor Erosion geschützt und die zuvor ausgelaugten Böden können wieder eine erhöhte Bodenfruchtbarkeit erlangen.

Die größeren Abstände zwischen den Kakaobäumen vermindern das Risiko einer Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen. Der Anbau erfolgt nach ökologischen Kriterien und ohne Einsatz von Pestiziden und Dünger. Die Kakaoerträge je Hektar sind bei dieser Anbaumethode sehr gering. Für die Kakabauern und lokalen Farmer ist es dennoch attraktiv, da der Anbau unterschiedlicher Nahrungs- und Nutzpflanzen, wie Gewürze, Medizinpflanzen etc., eine nachhaltige Einnahme- und Nahrungsquelle für die Bevölkerung darstellt. Zudem kann der Kakao mit der Bio-Zertifizierung zu höheren Preisen verkauft werden.

Umweltschutz und Aufforstung durch Kakaoanbau

Folge uns in den mexikanischen Bundestaat Tabasquo, der Wiege des Kakao, und lerne unser Kakao Projekt Selva Zoque kennen. Hier fördert das Agroforstunternehmen Agrofloresta Mesoamericana gemeinsam mit Original Beans den Anbau von Bio-Kakao in naturnahen Agroforstsystemen.

Ehemals ausgelaugtes Farmland wurde dort in den letzten 6 Jahren zu einem 40ha großen Misch-Regenwald umgewandelt. Die Kleinbauernfamilien der indigenen Zoque und Tzotzil Stämmen erlernen naturnahe Anbaumethoden. Außerdem wird der Kakao zu fairen Preisen abgenommen. Auf diese Weise findet direkter, fairer Handel, Umweltschutz und Förderung der Artenvielfalt gleichermaßen statt. Ziel des Selva Zoque – Projektes ist es:

  • den Familien vor Ort Ernährungssicherheit zu geben
  • Einkommensalternativen zu schaffen und
  • die Kleinbauern zu motivieren, durch erlerntes Wissen keinen weiteren Raubbau an den Regenwäldern zu betreiben.

Realisiert wird das durch den Mischanbau vielfältiger Nutzpflanzen mit Kakao als Schattenspender sowie verschiedenen Fruchtbäumen. Dadurch entstehen in den Nutzflächen wieder Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig wird die Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimaveränderungen, Schädlingsbefall und Pflanzenkrankheiten erhöht.

Erfahre mehr über das Projekt Selva Zoque und unterstützen es mit deiner Spende.

Schadet Kakaoanbau dem Regenwald?

Kakaoanbau in intensiven Formen wie Monokulturen hat starke negative Folgen für die Umwelt:
Durch die Abholzung des natürlichen Regenwaldes verlieren wir lebenswichtige Bäume. Bäume, die Sauerstoff bilden, CO2 binden und ein Zuhause für vielerlei Arten sind. Durch die Abholzung für Anbauflächen gehen wichtige Lebensräume vieler Arten verloren und die Artenvielfalt wird enorm reduziert.

Monokultur hinterlässt Spuren

Der intensive Kakaoanbau hat auch negative Folgen für den Boden. Durch die sehr einseitige Belastung laugt der Boden extrem aus, da nur bestimmte Nährstoffe genutzt werden. Aus diesem Grund ist eine extensive Düngung des Bodens notwendig. Andernfalls wird die Plantage nach kurzer Zeit aufgegeben.

Im konventionellen Anbau halten die Famer den Bodengrund frei von „Unkraut“ und Sträuchern. Dadurch wird die ohnehin sehr dünne Humusschicht der Regenwaldböden weggeschwemmt und die Großplantagen verlieren die letzten verbleibenden Nährstoffe. Wind und Wasser lassen den Boden in Folge weiter erodieren, sodass er kontinuierlich gedüngt werden muss, um den Kakaobäumen genügend Nährstoffe zuzuführen. Ein Teufelskreislauf.

Schädlinge und Pflanzenkrankheiten bei Monokultur

Außerdem breiten sich in einer Monokultur Schädlinge und Pflanzenkrankheiten sehr viel schneller aus, weshalb Farmer mit Pestiziden dagegen vorgehen. Diese unterschieden jedoch meist nicht zwischen Schädlingen und Nützlingen. Auch wichtige Bestäuber wie Bienen, sterben an den Folgen des Pestizideinsatzes und verschwinden aus dem Ökosystem. Eine künstliche Bestäubung der Kakaoblüten wird in Folge unumgänglich.

Die intensive Düngung und der Einsatz von Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln beeinträchtigt die Qualität des Wassers und Grundwassers und hat somit Auswirkungen auf die Gesundheit der Plantagenarbeiter*innen. Diese arbeiten meist ohne die notwendige Schutzbekleidung. Vergiftungen, Allergien, Reizungen der Haut und der Atemwege sind nur einige der Folgen, die meistens langfristig und irreversibel sind.

Überblick - der Kakaobaum

Zum Abschluss stellt sich dir der Kakaobaum mit einem kurzen Steckbrief genauer vor.

Lateinischer Name

Theobroma cacao

Ursprung

Schon um 1500vChr. nutzten die in Mittelamerika lebenden Olmeken die Kakaofrucht und gaben ihr Wissen an die Maya weiter. Die Maya waren die erste, die um 600v Chr. Begannen Kakao gezielt anzupflanzen und nutzen die Kakaobohnen sogar als Zahlungsmittel. Mit der Eroberung Amerikas durch die Spanier im 16. Jh. n. Chr. kam der Kakao als „Schwarzes Gold“ nach Europa. Bis ins 18. Jh. war der Genuss von Kakaoprodukten allerdings nur den wohlhabenden Menschen vorbehalten. Ab Mitte des 19. Jh. begann dann ein regelrechter Boom der Schokoladenindustrie.

Verbreitung

Ursprünglich war der Kakaobaum vom Amazonasbecken bis nach Mittelamerika verbreitet. Heute wird Kakao überall in den Tropen angebaut, in denen die anspruchsvollen Anbaubedingungen erfüllt sind. Die höchsten Produktionsmengen stammen von der Elfenbeinküste und Ghana.

Die Frucht

Die ledrig-holzigen Kakaofrüchte sind 10-35 cm lang, 200-1000 g schwer. Im unreifen Zustand sind sie grün. Im reifen Zustand können sie sich je nach Sorte gelb bis rotbraun färben. Damit sich aus der Blüte eine reife Kakaofrucht entwickelt, dauert es circa 6 Monate.

Die Bohnen

Diese liegen in fünf Reihen in einem weißlichen, süßsäuerlichen Fruchtfleisch, was Pulpa genannt wird. Bis zu 60 Bohnen können in einer Kakaoschote wachsen. Jede Bohne ist ca. 2-3 cm lang und 1 cm breit.

Ertrag

Im Durchschnitt 300 kg pro Hektar pro Jahr. In Intensivplantagen sogar bis zu 3 Tonnen.


Zeremonienkakao Rezept - Anleitung für deine Kakao Zeremonie

Starte deine Reise in die kraftvolle und bittersüße Welt des Kakaos mit diesem besonderen Getränk und genieße die entspannende und gleichzeitig belebende Wirkung des Kakao – für deine tägliche Auszeit im Alltag. Unser Kakao Rezept kann dabei je nach Dosierung als eine leichte Tasse Kakao oder als Zeremonienkakao genutzt werden.

Was ist eine Kakao Zeremonie?

Kakaozeremonien sind ein schamanisches Ritual und dienen es vor allem dazu, den Menschen zu mehr Klarheit oder Selbstbestimmung zu verhelfen, sowie innere Blockaden zu lösen. Außerdem soll die Kakaozeremonie dein Herz öffnen und  dich in einen harmonischen Zustand versetzen – mit dir Selbst, deiner Umwelt und Mitmenschen.

Was ist zeremonieller Kakao?

Zeremonieller Kakao wird aus ganzen fermentierten Kakaobohnen hergestellt. Diese werden besonders schonend geröstet und fein gemahlen, sodass eine einheitliche Masse entsteht. Diese Masse ist der Grundstoff für Zeremonienkakao und wird „Kakaomasse“ genannt. Der Mellow Magic Cacao besteht zu 100 % aus Kakaomasse (bis auf eine Prise Salz zur Abrundung des Geschmacks) und wir nutzen ihn sowohl für zeremoniellen Kakao, als auch für unsere tägliche Tasse Kakao am Morgen.  Die Grundzutat unseres Kakaos ist somit  immer “Schokolade” aus 100% Kakao, ohne Zucker, Chemikalien oder andere Zutaten, gänzlich unbehandelt und schonend geröstet.

Das Besondere am zeremoniellen Kakao ist außerdem, dass er mit Liebe und Respekt angebaut, geerntet und verarbeitet wird, so wie bei unserem Kakaoprojekt in Mexiko. Denn die Frequenzen seiner Herkunft, des Anbaus und des Umgangs mit dem Kakaobaum, sind in deinem Kakaogetränk mit enthalten. Hier erfährst du mehr über unser nachhaltiges Kakao Projekt Selva Zoque aus Mexiko,

Im Gegenzug zu den (Massen)-Produkten der Lebensmittelindustrie, hat edler, zeremonieller Kakao tatsächlich das Potenzial, eine stimulierende Heilpflanze mit intensiver Wirkung zu sein.

Erfahre mehr über die Herstellung von Kakao und was „guten Kakao“ ausmacht:

Was du vor der Zubereitung wissen solltest

  1. Wasser ist wichtig, besonders wenn du täglich Kakao trinkst, oder an einer Kakao Zeremonie teilnehmen möchtest, denn Kakao wirkt entwässernd.
  2. Kakao hat extrem viele Antioxidantien und ist dadurch sehr gesund. Jedoch hemmt tierisches Eiweiß, also normale Kuhmilch, und Zucker die antioxidative Wirkung von Kakao. Aus diesem Grunde solltest du für dein Kakao – Ritual auf Kuhmilch und Zuckerzusatz verzichten und stattdessen  Pflanzenmilch, wie z. B. ungesüßte Hafer- oder Mandelmilch, nutzen. Traditionell wird für Zeremonienkakao ausschließlich Wasser verwendet.
  3. Du solltest mit einer kleineren Menge Kakao starten und besser die offiziell empfohlene Menge von 40 Gramm pro Tag nicht überschreiten. Taste dich langsam heran und fühle in dich hinein, wie viel Kakao dir gut tut.

Erfahre hier mehr über die positiven Eigenschaften und die Wirkung von Kakao:

Warum du Kakao trinken solltest

Setze deine Intention für die Zeremonie

Sowohl für eine Kakaozeremonie, oder auch nur für deine tägliche Tasse Kakao am Morgen, ist es wertvoll, wenn du dich zuvor sammelst, ganz bei dir bist und dir eine Intention setzt. Frage dich dabei, wie du dich beim Trinken des Kakaos fühlen möchtest, wovon du dich lösen möchtest, was du in dein Leben rufen möchtest, wobei du Hilfe brauchst, wofür du dankbar bist etc.

Übergebe deine Intention dem Kakao und trinke ihn im Anschluss bewusst.

Die Rolle des Molinillo

Besonders beim bewussten Genuss von Kakao empfehlen wir die Verwendung eines traditionellen, handgefertigten Molinillo aus Mexiko. Der Kakao Quirl wird seit Jahrhunderten hergestellt und verwendet und dient neben dem Aufschäumen und Cremigschlagen des Kakao, besonders auch der Übertragung deiner Intention und Energie an den Kakao. Durch das regelmäßige Reiben deiner Hände beginnt der Molinillo sich zu drehen. Dabei beginnen seine geschnitzten Ringe in deinem Rhythmus zu schlagen.  Auf diese Weise überträgst du deine ganz eigene Frequenz und übergibst diese bewusst dem Kakao.

Zutaten für deinen Zeremonienkakao

  • ca. 150 ml Wasser – alternativ ungesüßte Hafer- oder Mandelmilch (je nach Tassengröße und gewünschter Sämigkeit und Intensität des Geschmacks)
  • Mellow Magic Cacao – ½ Dreieck für eine leichte Tasse Kakao, 1 Dreieck für eine normal starke Tasse Kakao, 3 Dreiecke (34 Gramm) für Zeremonienkakao
  • Gewürze nach Deinen Vorlieben: z. B. Zimt, Kurkuma, Chili oder Cayenne Pfeffer, einen Tropfen Vanille-Extrakt. Besonders bei Kakao Zeremonien wird Chilli verwendet, weil es die Wirkung des Kakao zusätzlich unterstützt.
  • Kokosblütenzucker wenn es süß sein soll oder z.B. Dattelzucker, Dattelsirup, Agavendicksaft, etc.

Utensilien für deinen Zeremonienkakao

  • kleiner Topf
  • Molinillo oder Schneebesen (alternativ ein elektrisches Aufschäumgerät oder Mixer)
  • Lieblingstasse oder schöne Kakaotasse

Zubereitung des Kakaos

Beginne mit ca. 30 Gramm Kakao für deinen Zeremonienkakao. Wenn du ihn gut verträgst, kannst du ca. 40 Gramm pro Zeremonie nehmen. Für den einfachen Kakao zwischendurch, ohne Zeit und Muße, oder für ein kleines Ritual, reichen auch 11 Gramm (ein Dreieck), für eine leichte Tasse 7 Gramm (ca. halbes Dreieck).

  • Stelle alle Zutaten bereit: Kakao, Topf, Molinillo, Tasse und ggf. Gewürze.
  • Erwärme einen Teil des Wasser oder der Pflanzenmilch auf dem Herd und füge die gewünschte Menge Mellow Magic Cacao hinzu.
  • Erwärme den Kakao langsam und sanft und lasse ihn auf keinen Fall kochen (sonst wird er bitter). Rühre dabei langsam mit dem Rührbesen oder Molinillo, bis sich der Kakao komplett aufgelöst hat.
  • Gieße den Rest der Flüssigkeit langsam hinzu und reibe den Molinillo zwischen deinen Händen, bis der Kakao eine cremig-schaumige Konsistenz hat.
  • Füge Schritt für Schritt die Gewürze und ggf. die Süße dazu.
  • Nimm einen Löffel und probiere deinen Kakao. Würze eventuell nach.
  • Gieße den Kakao in deine Tasse und genieße ihn bewusst. Fühle, wie er dich von Innen nach Außen wärmt und anreichert.
  • Nimm dir ein Glas Wasser dazu, denn Kakao macht durstig.

Deine Kakao Zeremonie – Tipps, Vorbereitung & Durchführung

Überleg dir einen passenden Ort für deine Kakao Zeremonie und richte ihn ein. Das kann ein (aufgeräumter) Esstisch oder Couchtisch im Wohnzimmer sein oder dein Lieblingsplatz auf dem Boden oder im Garten. Den Ort des Rituals kannst du mit einem schönen Deckchen oder Tuch dekorieren festlegen. Ich liebe es, ihn  darüber hinaus mit  Pflanzen, Blüten, Samen, Muscheln zu dekorieren. Dabei achte ich darauf, keine Pflanzen zu beschädigen, sondern sammle das auf, was ich saisonal auf dem Boden finde.

Um das Ritual mit allen Sinnen zu genießen, kannst du zuvor mit Palo Santo räuchern oder ein Räucherstäbchen nutzen. Kerzen und gedimmtes, angenehmes Licht gehören für mich ebenso dazu. Zusätzlich kannst du einen persönlichen Wertgegenstand, eine Figur, ein Schmuckstück, ein Foto, eine besondere Feder dazu legen um einen „sacred space“ zu erschaffen.

Am einfachsten für die Wiederholung der Kakao Zeremonie ist es, einen festen Ort zu haben und alle Zutaten in Reichweite aufzubewahren. Natürlich kannst du dich auch ganz ohne „Extras“ einfach mit einer Tasse Kakao an einen schönen Ort setzen oder ihn in deiner Hand raus mit in die Natur zu nehmen.

Wähle eine entspannende Musik aus, die du während der Kakao Zeremonie im Hintergrund hören möchtest. Es gibt schöne Playlists zur Kakao Zeremonien auf Spotify. Ruhige Meditationsmusik mit Naturgeräuschen, sanfte Mantra-Musik oder gleichförmige Trommel-Beats eignen sich aber ebenfalls sehr gut dafür.

Lege die Dauer für deine Kakao-Zeremonie zuvor fest, damit du dabei nicht auf die Uhr oder ein Handy schauen musst. 20 – 35 Minuten sind eine gute Zeit für deine Kakaozeremonie.

Gib deinem Ritual eine Intention. Sprich aus oder schreibe auf, wonach du dich sehnst. Womöglich möchtest du einen Schmerz, eine Angst oder Unzufriedenheit loslassen. Formuliere einen Satz darüber, was du in dein Leben holen möchtest (positive Ausrichtung) und lege das Blatt in das Zentrum.

Sei liebevoll mit dir selbst. Lass Vorstellungen und Erwartungen an dich, deine Gefühle und an die Wirkung des Kakao auf dich, los. Erwarte nichts und sei einverstanden mit dem, was da ist. Mache dir bewusst, das alles gut ist, wie es gerade bist. Das du da bist, wo du sein sollst, das Dinge/ Menschen/ Situationen von dir gehen, weil sie nicht mehr zu dir gehören, du sie nicht mehr brauchst. Mache dir bewusst, dass du der Schöpfer deines Lebens bist und freue dich auf all das, was noch kommen wird. Die Kakao-Pflanze wirkt als Heilpflanze in und mit deinem Herz-Raum und soll Harmonie, Liebe und bedingungslose Selbstannahme in deinem Leben stärken. Kakao, oder auch „Mama Cacao“, wird dich mit ihren sanften, liebevollen Kräften erden und dich auf deinem Weg unterstützen.

Beende deine Kakaozeremonie bewusst, wenn die Zeit abgelaufen ist. Schließe deine Augen, erinnere dich an deine Intention und stärke dich mit diesen Gedanken. Bedanke dich bei Mama Kakao und bei dir selbst (und allen Teilnehmern) für diese schöne Zeremonie. Schicke liebvolle Gedanken an deine Liebsten und öffne deine Augen mit einem Lächeln. Räkel und strecke dich und komme bewusst bei dir und in dem Tag an.

Kakaozeremonien sind auch eine wundervolle Gruppenerfahrung. Dabei setzen sich alle Teilnehmer*innen um das Zentrum herum in einen Kreis. Wenn sie es möchten, können sie zuvor ihre Gedanken und Intention für das Ritual miteinander teilen. Nach einer kurzen, gemeinsamen Meditation wird der Kakao dann langsam getrunken. Die Kakaozeremonie wird häufig mit einem anschließenden Ecstatic Dance verbunden. Kakao wirkt anregend, besonders in Kombination mit Chilli/ Chilliwasser und kann kombiniert mit Musik zu einem rauschähnlichem, sehr befreienden Gefühl führen.


Eine Molinillo Familienwerkstatt in vierter Generation

Wir arbeiten immer, denn es ist weniger eine lästige Arbeit, als ein uns erfüllendes Leben.

Jesús Gómez Torres

Oaxaca de Juárez ist die quirlige, bunte Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Oaxaca und liegt in einem Tal der Sierra Madre del Sur auf rund 1550 Meter. Dort passierte es, dass wir endgültige dem Kakao verfielen, als unser lang ersehnter Tabasqueno Mellow Magic Kakao in unserem knalloragenem Haus mitten in der Stadt ankam. Wir entpackten den Kakao, tranken ihn und schmolzen förmlich dahin. So etwas Gutes, hatten wir lange nicht getrunken. Wallo und mir war sofort klar, dass sich eines unsere Selection Produkte, um diese wohltuende Flüssigkeit handeln muss, der wir uns ab sofort voll und ganz widmen wollten. Nichts war naheliegender, als der Molinillo – einem traditionellen Kakaoquirl und mexikanisches Handwerk durch und durch.

Was ist ein Molinillo und woher kommt er?

Als erstes kam die Recherche, denn wir wussten lange nicht, dass dieser schicke, handgeschnitzte Holzstab, mit dem Kakao traditionell aufgeschäumt wird, sich „Molinillo“ nannte. Wir durchforsteten das World Wide Web nach „Kakaolöffel“ und fanden nichts. Erst bei „Kakaoquirl“ kamen erste Hinweise auf seinen eigentlichen Namen, den Molinillo und mit ihm Informationen und Hintergründe über seine Verwendung.

Ein Molinillo ist ein Utensil mit einer langen Geschichte, denn seit Jahrhunderten wird er in Mexiko hergestellt und verwendet, um Kakaogetränke cremig zu schlagen und zu schäumen. Vor etwa 4000 Jahren erfanden die Omeleken den kakaw, der von den Maya vor etwa 2.500-3.000 Jahren kultiviert wurde. Um ca. 1400 n. Chr. war ein Kakaogetränk ein wesentlicher Bestandteil der aztekischen Kultur, den sie xocōlātl nannten. Ursprünglich wurden Pflanzen und einfach Holzstäbe genutzt, um den Kakao zu rühren und schaumig zu schlagen. Dann, im 17 Jahrhundert nach Christi, wurde der Molinillo wie man ihn heute kennt von den spanischen Kolonisten in Mexiko erfunden, um die Zubereitung ihres Kakaogetränks zu erleichtern. Seit dem wird er in Handarbeit hergestellt und genutzt.

Wie benutzt man einen Molinillo?

Während das Wasser, oder die Pflanzenmilch für den Kakao im Topf langsam warm wird und der Kakao beginnt zu schmelzen, wird der Molinillo zum Rühren und Zerdrücken der Kakamasse genutzt, um den Kakao weiter aufzulösen. Wenn der Kakao vollständig geschmolzen ist, nimmt man den Molinillo zwischen seine Handflächen und beginnt ihn rhythmisch zu drehen, während man die Handflächen aneinander reibt. Die Beschaffenheit des Molinillo schäumt den Kakao sanft auf, während die Holzringe an seinem Schaft beim Drehen den Rhythmus vorgeben.

Die richtige Intention setzen

Traditionell, besonders bei Kakaozeremonien, kommt es darauf an, den Molinillo mit der richtigen Intention zu nutzen. Bevor man beginnt zu drehen, sollte man sich sammeln, die Augen schließen, sich auf seinen Herzraum konzentrieren und sich mit sich und seinem Feld verbinden. Dann beginnt man in seinem eigenen Rhythmus den Molinillo zu drehen und die eigene Frequenz, sowie die Frequenz der gesetzten Intention, überträgt sich über den Molinillo in den Kakao, den man anschließend bewusst zu sich nimmt und trinkt.

Auf den richtigen Molinillo kommt es an

Wallo und ich sind davon überzeugt, dass ein Produkt nie nur ein Produkt ist, sondern dass die Frequenzen seiner Materialien und Hersteller mit in ihm stecken. Uns war es daher besonders wichtig, dass unsere Molinillos (wie alle Produkte unserer Selection) in Handarbeit und Liebe hergestellt werden, unter fairen Bedingungen und mit einem bewussten und respektvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Wallo und ich verbrachten daraufhin Stunden im engen Marktgewühle des Mercado Benito Juárez in Oaxaca. Es war uns nicht genug, dort einen Molinillo zu erwerben, wir wollten an die Quelle. Wir wollten die Handwerker hinter den Marktständen kennen lernen und ihre Arbeit sehen und verstehen. Es ist natürlich schwer, als unbekannte „Gringos“ das Vertrauen der Markthändler zu gewinnen. Das braucht viel Zeit und Geduld, doch Zeit hatten wir in Oaxaca de Juarezzu dieser Zeit nicht mehr viel. Doch wenn ich mich festbeiße, dann beiße ich mich fest und gebe nicht auf. Ich recherchierte und recherchierte  und fand am Ende einen Namen: Jesús Torres Gómez, ein Mühlenhandwerker der in vierter Generation Molinillos herstellt. „Das ist unser Mann!“ dachte ich sofort und ihn und seine Familie wollten wir treffen! Mitten im Rechercheflow fand ich bald darauf eine Adresse in Las Ánimas, Santa Catarina Ixtepeji, circa 1,5 h Fahrt von Oaxaca aus in die Berge des Sierra Madre Hochlandes. Was für ein Glück, dass in Lateinamerika fast alles mit einem Messenger Programm zu regeln ist. Ich fand die Nummer von Jesús Gómez Torres heraus, verfasste in gebrochenem Spanisch einen hingebungsvollen Text und erhielt am gleichen Tag eine Antwort! Ich jubelte voller Freude und Vorfreude, denn am nächsten Tag schon, durften Wallo und ich Jesús, seine Familie und seine kleine Werkstatt in den Bergen aufsuchen.

Jesús Gómez Torres und seine Familie

Jesús Gómez Torres, ein Mühlenhandwerker, stammt ursprünglich aus Las Ánimas, Santa Catarina Ixtepeji. Er verkörpert mit seiner Frau die dritte Generation in seiner Familie, die sich der Herstellung von Molinillos hingibt. Seine Kinder arbeiten freiwillig mit und bilden bereits die 4. Generation des kleinen, traditionellen Familienbetriebes. Als wir bei Jeus ankommen, bemerken wir als erstes die unglaubliche Ruhe, dieses kleinen Fleckchens Erde in den Bergen. Sie beruhigt mein wild klopfendes Herz. Meine Spanisch Kenntnisse sind (noch) rudimentär und das Resultat zweier eher fauler Schuljahre vor 20 Jahren. Ich habe Angst, mich nicht genug ausdrücken zu können und halte meinen Notizblock, mit meinen vorgefertigten spanischen Texten, fest umklammert.


Die Luft riech angenehm frisch, nach Blumen und Pinien, durchmischt mit dem Geruch von Holzfeuer, dass in einem kleinen Öfchen einen Wasserkessel erwärmt. Die Sonne wärmt angenehm unsere Haut und Frieden macht sich in uns breit. Meine Angespanntheit verfliegt vollends, als Jesús mit seiner Frau Arminda aus einem kleinen, schiefen Gebäude, strahlend auf uns zulaufen. Seine Augen sind groß, dunkel und die Fältchen schmunzeln uns an, gemeinsam mit seinem dunklen Schnauzbart. Er ist kleiner, als ich und trägt einen großen, landestypischen mexikanischen Cowboy Hut mit einer traditionellen Lederweste. Er führt uns in das schiefe Gebäude aus Holz, Wellblech und Lehm und meine Nase wird mit dem Geruch von frisch geschnittenem Holz erfüllt. Arminda lächelt uns schüchtern an, während Jesus direkt loslegt und mit Stolz von sich, seiner Arbeit, seinem Handwerk und seiner Familie schwärmt – zu Recht.

„Die Arbeit wurde von meinem Großvater begonnen, er brachte sie meinem Vater und meinem Onkel bei. Mein Vater brachte mir und meinen Brüdern das Holzschnitzen bei und 1970 begannen wir, zusätzlich mit Drehbänken zu arbeiten, die von Elektromotoren angetrieben wurden“

Handgefertigte Molinillo Stäbe aus Mexiko

Handarbeit in einer kleinen Werkstatt

Unter Jesús Leitung arbeiten alle mit, seine Frau Arminda, sein Schwager Evencio, seine Tochter Sandra und ab und zu seine Nichte. Jesús erzählt uns, dass er im Alter von neun Jahren von seinem Vater die Kunst erlernt hat, Kiefernholz von Hand zu schnitzen. Später studierte Jesús an der High School in der Stadt Oaxaca und entdeckte dort, dass es Drehmaschinen gibt, die die Arbeit seines Vaters erleichtern könnten. Doch erst in den siebziger Jahren kam Elektrizität in seine Gemeinde. Mit der Elektrizität konnte er endlich beginnen, mit Drehmaschinen zu arbeiten und revolutionierte so das kleine Familienunternehmen.  Dank dieser Drehmaschine begannen sie, vermehrt den Molinillo herzustellen, das Produkt, das sie heute am meisten verkaufen.

Die Herstellung des Molinillos

Jesús Gómez Torres und seine Familie arbeiten mit verschiedenen Holzarten, wie Jacaranda, das sie in den zentralen Tälern beziehen und Esche und Aile-Holz, das sie von zertifizierten Sägewerken in der Sierra Madre beziehen. Er verwendet dabei nur Holz von Bäumen, die zum Fällen markiert sind. Don Jesús ist ein Wächter seiner Wälder, erklärt er, und ist gegen das illegale Fällen von Bäumen. Das Holz, mit dem er arbeitet, ist zertifiziert, das ist ihm sehr wichtig. Er ist derjenige, der dafür verantwortlich ist, das richtige Holz für seine Produktion auszuwählen, erklärt er uns ernst.

Ein Kakao Quirl aus Mexiko. Handgefertigt in einer kleinen Manufaktur

Don Jesús nimmt seinen Hut ab und zeigt und erklärt uns, wie er einen Molinillo herstellt. Nachdem das Holz von ihm persönlich ausgewählt wird, sei es das Schwierigste, aus dem harten Holz kleinere Stücke zu schlagen, die sich für die Weiterverarbeitung eignen. Sein Schwager Evencio schneidet die Stücke grob zu und bereitet sie für die Drehmaschine vor, an der Jesús verschiedene Arten und Größen von Molinillos herstellt. Seine Frau Arminda dekoriert die Holzutensilien, in dem sie wunderschöne Muster hinein brennt. Seine Tochter Sandra kümmert sich derweil um die Molinillios, die weniger der Benutzung, als der Dekoration dienen und malt sie liebevoll in bunten Farben und Mustern an. Wir spüren, dass es Jesús sehr wichtig ist, seine Arbeit zu demonstrieren. Er erzählt,  wie er früher, um seine Produkte zu verkaufen, Kunden finden musste und von seiner Gemeinde in die Stadt laufen musste. Das war eine ganze Tagesreise. Jetzt sind es die Kunden, die aus der Stadt in seine Werkstatt fahren und er lächelt stolz.

Don Jesús beweist seine Leidenschaft für sein Handwerk durch die Sorgfalt, die er in jedes seiner Stücke investiert, und mit dem Stolz und der beinahe kindlichen Freude, während er über seine Arbeit redet. „Wir arbeiten immer“, sagt er. „denn es ist weniger eine lästige Arbeit, als ein uns erfüllendes Leben“.  Das können Wallo und ich nur nachvollziehen. Alles hier wirkt friedlich, liebevoll, entspannt. Wir kommen nicht umhin uns vorzustellen, selbst einmal eine kleine Werkstatt zu haben, in der unsere Hände arbeiten, während unsere Köpfe abschalten, umgeben von ebensolcher wilden, beruhigenden Natur. Wir verlassen die Werkstatt und gehen in den kleinen, mit Blumentöpfen vollgestellten Garten und Jesús schließt mit den Worten: „Es macht uns große Freude, unseren Kindern und Enkeln die Technik und Tradition der Herstellung von Molinillios  beizubringen, hier, in unserer kleinen Werkstatt. Jetzt bieten wir unseren Kunden das Beste. Ich habe vor, es weiter zu machen, weil es mir große Freude macht und weil ich meine Kindern ebenfalls auf den Geschmack gebracht habe.“

Arminda bringt uns frisch gepflückte Birnen und 2 Schemel. Wir setzten uns und genießen die frischen Früchte. Wallo und ich lächeln. Das hier jeder an der Arbeit Freude hat, ist nicht zu übersehen. Wir sind unglaublich glücklich darüber, dass wir Jesús Torres Gómez und seine Familie kennenlernen und treffen durften. Und am meisten freut es uns, dass wir ab sofort ihre Geschichte mit dir teilen dürfen und so aktiv und direkt Brücken schlagen, zwischen ihren Traditionen und ihrem Kunsthandwerk und unserer westlichen Kultur.

Möchtest du deinem Leben, mit unseren Kakao und den von Jesús gefertigten Molinillios, eine neue Tiefe verleihen und damit dieses Projekt und seine Familie unterstützen?

Wir freuen uns von Herzen über deinen Kauf!

Zu unseren Molinillos

Kakaofrüchte liegen auf einem Tisch. Eine Frucht ist aufgeschnitten, die Kakaobohnen sind erkennbar

Edelkakao vs. Konsumkakao – Was ist der Unterschied?

Wer einmal echten Kakao getrunken hat, will mit Sicherheit nichts anderes mehr. Dass er so köstlich nach Schokolade schmeckt, ist keineswegs Zufall: Kakao ist nämlich der Rohstoff, aus dem die Leckerei gemacht wird. Doch was ist echter Kakao?

Im Supermarkt findet man Kakaopulver, Backkakao, Biokakao, Rohkakao, Kakaodrinks und vieles mehr. Doch was ist der Unterschied? Was macht richtig guten Kakao aus und woran erkenne ich echten Edelkakao? Über Weniges herrscht unter Kakao- und Schokoladenkennern größere Einigkeit: nichts hat auf den Geschmack von Kakao (und Schokolade) einen größeren Einfluss, als die Qualität der verwendeten Kakaobohne und ihr Verarbeitungsprozess, damit der Kakao seine heilenden, belebenden und gesundheitlichen Wirkungen entfalten kann.

Die Herkunft des Kakaos

Die Herkunft des Kakaos ist essentiell, wenn man Kakao mit positiver Energie und einmaliger Qualität zu sich nehmen möchte. Die Kakaopflanze (Theobroma cacao) wächst im tropischen Regenwald. Die klimatischen Bedingungen sind nur in Äquatornähe gegeben. Als Schattenüpflanze wächst er in der unteren Baumschicht des Regenwaldes, unterhalb von anderen schattenspendenden Pflanzen und Bäumen. Ursprünglich stammt Kakao aus Lateinamerika, doch heutzutage wird er meist in Westafrika (v.a. Elfenbeinküste und Ghana) und Indonesien angebaut. Besonders der Konsumkakao wird häufig in Monokulturen angebaut. Diese wirken sich katastrophal auf die Umwelt aus, auf die Tierwelt und auf die Qualität des Kakaos an sich, weil Unmengen an Pestizide verwendet werden und der Baum in Stress gerät. Hier erfährst du mehr über die unterschiedlichen Anbauarten von Kakao und deren Auswirkungen auf die Umwelt und den Geschmack. In Mischkulturen, zum Beispiel zusammen mit Bananen- oder anderen Frucht- und Gewürzbäumen, wie es bei unserem Kakaoprojekt Selva Zoque der Fall ist, fühlt sich Kakao am wohlsten. Je höher die Biodiversität, desto feinere und komplexere Aromen entwickelt der Kakao, desto besser der Geschmack und je größer die Chance für unsere Regenwälder.

Edelkakao und Konsumkakao

Obwohl es mittlerweile sehr viel mehr gesicherte Kakaovarietäten gibt, wie alte und wiederkultivierte Sorten sowie Neuzüchtungen, ist in der Öffentlichkeit meist nur von Konsum- und Edelkakao die Rede. Im Kakaohandel wird fermentierter und getrockneter Kakao entsprechend seiner Herkunft und Aromaeigenschaften in Edelkakao und Konsumkakao unterschieden.

Die Kakaosorten

Man unterscheidet grob in drei unterschiedliche Sorten Kakao: Forastero (Konsumkakao), Criollo(Edelkakao) und Trinitario (ebenfalls ein Edelkakao, aber ertragreicher).

  • Der Konsumkakao, Forastero, gehört zu den ertragreichsten Kakaosorten  und macht über 90 Prozent der Weltproduktion aus. Er ist weniger aromatisch und teilweise bitter oder säuerlich. Dennoch besitzt der Forastero aufgrund seiner Robustheit und seiner hohen Erträge die größte Bedeutung für den Weltmarkt und wird in allen großen Produzentenländern angebaut.
  • Den Edelkakao, Criollo gibt es mit nur wenigen Ausnahmen in Süd- und Mittelamerika. Der Criollo gilt als der Edelste unter den Edelkakaos. Er ist in der Regel wenig säuerlich, kaum bitter und besitzt neben einem milden Kakaogeschmack ausgeprägte Nebenaromen. Die aromatischen Edelkakaosorten werden mit nachhaltigen Methoden kultiviert und sind daher nur in begrenzten Mengen verfügbar. Das erklärt den deutlich höheren Preis (bis zu 10 fach mehr) für Edelkakao auf dem Markt.

Die Wirklichkeit ist bunt

Soweit die Theorie, die Realität ist vielschichtiger, bunter und noch aromatischer! Kakao wächst im Freien, teils wild, meist mit unklarem Ursprung. Die von den örtlichen Kakaobauern geernteten Mengen sind in vielen Ländern Mischungen unterschiedlicher Kakaosorten. Oft macht das einen Teil des Reizes bestimmter Kakaoregionen aus – Beispiele sind der berühmte Tabasqueño Edelkakao aus der Selva Zoque, dessen köstliche Kakaomasse wir mit großem Stolz euch hier anbieten, oder die Region Chuao in Venezuela, deren Kakaomix am Weltmarkt Preise jenseits reiner Criollos erzielt. Neben der Herkunft der Bohne, ist das gesamte Verarbeitungs- und Fermentierungsverfahren essentiell, wenn es um außergewöhnlichen Geschmack geht!


Farmer aus dem Kakaoanbauprojekt in Mexiko

Zeremonieller Edelkakao aus Mexiko - Ein Kakaoprojekt für den Regenwald

Reise mit uns in eine der ursprünglichsten Kakaokulturen der Welt: in die Sierra Madre de Chiapas, Mexiko, in das Gebiet des Selva Zoque. Die Region gilt als die Geburtsstätte des Kakao, denn der Kakao wird von den dort lebenden Tzotzil- und Zoque- Stämmen seit über 4000 Jahren angebaut, kultiviert und konsumiert. Die alten Zoque und ihre Vorfahren – die Olmeken – erfanden hier das für sie heilige Getränk aus einer ganz besonderen Waldfrucht, die sie „Kakaw“ nannten. Doch nicht nur das, die Region gehört außerdem zu den größten und ökologisch bedeutendsten Regenwaldgebieten Mexikos. Kein Wunder, dass wir hier ein Kakao Projekt gefunden haben, dass sich nicht nur dem ökologischen Anbau von feinstem Edelkakao widmet, sondern vor allem auch den Regenwald schützen möchte. Wie? Das erfährst du in diesem Beitrag.

Eine Vision ist geboren

Im Frühjahr 2014 erkundeten zwei Freunde das alte Kakaoland und die Regenwälder von Tabasco und Chiapas in Südmexiko: Hugo ist Agronom und sein Freund Anders arbeitet für das nachhaltige Schokoladenunternehmen Original Beans. Gemeinsam besuchten sie die lokalen Farmer und Kakaobauern der Sierra Madre de Chiapas und probierten die heimischen Kakaosorten. Seit Jahrtausenden bauen die indigenen Stämmer der Region Kakao für den eigenen Bedarf an, denn die Pflanze gilt als Heilpflanze. Ihre Lebenserhaltungskosten können sie mit dem Anbau und dem Verkauf ihres Kakao kaum decken, denn mit den Preisen des industriellen Kakao aus Monokulturen können sie nicht mithalten. Hugo und Anders möchten das ändern, denn sie sind von der Qualität der Kakaobohnen begeistert. Mehr und mehr forciert sich eine gemeinsame Vision: Sie möchten diesen exquisieten Kakao mit der Welt teilen, den Regenwald aufforsten und den einheimischen Kakaobauern helfen. Das Projekt Agrofloresta Mesoamericana wird geboren, bei dem feinster Edelkkakao in Zusammenarbeit mit den indigenen Stämmen produziert wird und zeitgleich Brachflächen aufgeforstet werden, um die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere des Regenwaldes zu schützen.

Der Ursprung des Tabasqueño Kakao

Bei diesem südmexikanischen Edelkakao, der landläufig als Tabasqueño bezeichnet wird, handelt es sich um eine Wildkreuzung eines alten, jahrtausendealten Criollo-Kakaos aus der Zeit der Olmeken, Mokayas und Mayas und des Amelonado-Kakaos aus dem Amazonas, der um 1900 von einer französischen Familie an die Küste von Tabasco gebracht wurde. Hier, im regenwaldbewachsenen Hochland der Sierra Madre de Chiapas, in der Selva Zoque, findet seit mehr als 100 Jahren eine wilde Hybridisierung statt. Die Region Sierra Madre ist der einzige Ort der Welt, dem man mehr als 4000 Jahre ununterbrochenen Kakaoanbau und –konsum nachsagen kann. Die Region ist ein Hotspot für geschmackvolle Kakaosorten, welche von verschiedenen Zivilisationen ausgewählt und perfektioniert wurden.

Eingestuft wird der Selva Tabasqueño als Acriollado-Kakao und spiegelt somit eine alte lokale Landrasse wider. Die Mutterbäume dieser raren Kakao-Sorte sind inzwischen über 100 Jahre alt und immer noch intakt.

Die Eigenschaften des Tabasqueño Kakao

Die Bohne des Selva Tabasqueo Kakao hat ein sehr harmonischen Profil und berauscht die Sinne mit ihren Gewürznoten von Chili, Kakao, süßen Früchten, mit einem Hauch von Keks. Die Aromen des Selva Tabasqueño Kakao und seine uralten genetischen Merkmale und der würzig-samtige Charakter machen diese Kakaosorte einzigartig in der Welt. Der Kakao eignet sich perfekt als Zeremonienkakao für rituellen Kakaokonsum. Im Vergleich zu anderen Kakaosorten fiel uns sofort auf, wie intensiv dieses 100%ige Kakaogetränk schmeckt, ohne dabei bitter zu werden. Das ist nicht nur der Qualität der Bohne geschuldet, sondern auch des nachhaltigen Anbaus des Kakaos in Agroforstsystemen. Wallo & ich würden seinen Geschmack als tief, samtig, weich, cremig, vielschichtig und harmonisch beschreiben. Es macht einfach nur größte Freude, diesen Kakao langsam und bewusst zu trinken und die Wärme zu spüren.

Wir treffen auf das Projekt

Agrofloresta Mesoamericana

Es war eine Hauruckaktion, wie so oft bei Wallo und mir, als wir kurzerhand morgens um 4 Uhr früh in unseren Mietwagen sprangen, um von San Christobal de las Casas aus, über die Berge der Sierra Madre de Chiapas, nach Teapa in Tabasco zu fahren. Die Fahrt war eindrucksvoll und magisch. Die wunderschöne, dicht-grüne, wild-duftende, bergig-felsige Landschaft der Sierra Madre der Chiapas hat uns unvorbereitet getroffen und uns buchstäblich aus den Sitzen gefegt. Mehrfach mussten wir anhalten, staunen, starren, riechen, die Wasserfälle bestaunen und den erdigen, mineralischen Duft des frischen Bergregenwaldes einatmen. Viel Zeit hatten wir nicht und so sprangen wir eiligst wieder in unsere Autositze, um weiter zu fahren. In Teapa möchten wir ein ganz besonderes Projekt kennenlernen, dem nicht nur hochqualitativer, zeremonieller Edelkakao entspringt, sondern das sich auch der Wiederaufforstung von Wäldern, der Unterstützung der lokalen Farmer und der ökologischen, chemiefreien Landwirtschaft widmet. Nach 6 Stunden Autofahrt erreichen wir das tropisch heiße Örtchen Teapa und treffen endlich auf Hugo, einem Kakaobauern und Ökonom, sowie Spezialist ökologischer Agroforstwirtschaft und Begründer des Projekts Agrofloresta Mesoamericana.

Unterstützung der indigenen Bevölkerung

Eines der Hauptanliegen des Projektes ist es, den Menschen der Zoque und Tzotzil Stämmen zu helfen, die im Regenwaldgebiet zwischen den Provinzen Chiapas und Tabasco leben. Die hart arbeitenden Kakaobauern sind Selbstversorger, d. h. sie bauen neben Kakao auch viele andere Nahrungsmittel an, um so ihre Familien zu ernähren. Die indigenen Familien haben jahrzehntelang niedrige Kakaopreise und Armut durchlebt, nicht zuletzt durch die Niedrigpreise des industriellen Kakaoanbaus. Hugo und sein Team schulen die Kakaobauern heute zu den Themen Kakaoanbau in ökologischer und nachhaltiger Mischkultur, wodurch der Wert des Kakaos steigt. Darüber hinaus unterstützt das Projekt die Bauern bei dem Verkauf ihres Kakaos zu fairen Preisen. Den Landwirten werden bessere Preise für ihren Kakao geboten und sie ersparen sich Arbeit, durch die vom Projekt initiierte Direkthandels-Lieferkette, die hohe und stabile Kakaopreise für die Bauern garantiert. Auf diese Weise wird das Leben der lokale Bevölkerung langfristig verbessert, in dem die Kakaopreise wieder steigen. Die Zoque- und Tzotzil-Stämme kultivieren traditionell seit Jahrtausenden die alten Kakaosorten, wobei es sich um einen zeremoniellen Kakao von aromatisch einzigartiger Qualität handelt. Mittlerweile beteiligen sich schon drei Dörfer an dem nachhaltigen Kakao-Projekt Agrofloresta Mesoamericana, von deren Bauern der Tabasqueno Kakao unseres Mellow Magic Cacao direkt bezogen wird.

Lerne die Farmer und die Menschen hinter unserem Kakao kennen und klicke dich durch die Slides:

Umweltschutz durch Kakaoanbau

Bei dem Projekt geht es nicht nur um die Bewahrung seltener Edelkakao Sorten und um die Unterstützung der dort lebenden Kleinbauern, sondern auch um den Schutz biodiverser Regenwälder.  Die Urwälder der Zoque- und Tzotzil-Stämme in der Selva Zoque verschwinden. Durch Kakaoprojekte wie dieses, wird der lokale Kakaopreis angehoben und gerodetes Weideland wieder aktiv in traditionelle Mischwälder umgewandelt. Während die Zoque- und Tzotzil-Bauern ihren Lebensunterhalt durch den Kakaoverkauf verbessern können, werden durch den Anbau in Mischwäldern gleichzeitig gefährdete Tiere, wie die Klammeraffen und Jaguare, geschützt. Die Kakao-Mischwälder dienen als Pufferzonen zur Grenze der primären Regenwaldgebiete. Der Tabasqueño-Kakao wird in Baumschulen gezüchtet und anschließend in den diversen Kakaowäldern ausgepflanzt. Im Jahr 2019 wurden allein 62 Hektar karges Viehweiden Land bepflanzt und in artenreiche Mischwälder, mit einer reichen Flora und Fauna, umgewandelt. Diese Arbeit fördert die Biodiversität, die Bodengesundheit und die Kohlenstoffbindung.

Die Malerei zeigt die Werte des Projektes Agrofloresta Mesoamericana: Das Zeichen der Maya unten steht für den Ursprung, für die alten Traditionen und die Wahrung des kulturellen Erbes. Der Affe steht für den Schutz bedrohter Tierarten. Die Kakaofrucht für die Liebe zu der heiligen Pflanze und ihren ökologischen Anbau. Der Farmer steht für die lokale Bevölkerung, die das Projekt unterstützen möchte und die Blume steht für die Liebe zur Natur und zu MUtter Erde, die uns alle nährt.

Von der Ernte bis zu Bohne – Ein Überblick

  • Name: Selva Tabasqueño
  • Herkunft: Sierra Madre de Chiapas, Nördliches Chiapas und Provinz Süd-Tabasco, Mexiko
  • Sorte: „Tabasqueño“ Acriollado-Landrassen. Die Bohnen werden Tabasqueño genannt.
  • Geschmacksrichtung: Mild und harmonisch. Noten von Gewürzen, Kakao und süße Früchte
  • Seltenheit: Sehr geringe Erntemengen & Handarbeit
  • Ernte: September–November
  • Terrain: Vom Wald bedeckte Berghänge hinunter bis zu üppigen Ebenen. Kakao wächst in einem  Agroforstsysteme mit einer hohen Artenvielfalt, einschließlich Annato, Chilis, Brotnuss und  Piment

Gärung und Trocknung

Die nassen Kakaobohnen mit ihrem süßen Fruchtfleisch werden direkt in den  Dörfern der indigenen Stämme gekauft und anschließend in die Fermentierungsanlage gebracht. Dort erfolgt die Gärung, sanfte Trocknung, Qualitätskontrolle und die Geschmacksanalyse. Die Bohnen fermentieren normalerweise für fünf bis sechs Tage in Tabebuia Holzkisten. Der Zuckergehalt wird bei bei Empfang gemessen. Die Temperatur der Bohnen und die atmosphärischen Bedingungen werden durchgehend überwacht. Die Bohnen werden auf erhöhten Tabletts getrocknet und in Tunneln findet die langsame Sonnentrocknung statt.

TECHNISCHE ASPEKTE
  • Gärgrad: 90 % in Durchschnitt von fermentierten und halbfermentierte Bohnen
  • Feuchtigkeit: 7,5 %
  • Bohnengröße: 107 g / 100 Bohnen
  • Zertifizierungen: Biologischer Anbau & Fair Trade

Verfolge selbst den Prozess von der Ernte bis zur Bohne und klicke dich durch die Slides:

Danke an Agrofloresta Mesoamericana

Danke, dass das Projekt durch sein Wirken die Welt Stück für Stück positiv verändert. Unser ganz besonderer Dank gilt außerdem Hugo, der uns durch die Produktionsstätte und über die Kakaofarm geführt hat und dabei seine Vision und tiefen Gedanken, sowie Bildmaterialien und Basisdaten, mit uns geteilt hat.

Wir hoffen, mit dem Verkauf unseres Mellow Magic Cacao das Projekt und Hugos Vision zusätzlich unterstützen zu können, indem wir dir die vielfältige Welt des Kakao in dein Zuhause bringen – auf dass du sie ebenso lieben wirst, wie wir.